Vorgestern habe ich an dieser Stelle Yves Klein vorgestellt. Der Künstler, der bereits mit 34 Jahren verstirbt, ist bis zum heutigen Tage vor allem durch einen blauen Farbton bekannt, der nach ihm benannt ist – IKB International Klein Blue.

„Der französische Maler, der sich selbst „Yves Le Monochrome“ nannte, fertigte in den Fünfziger- und Sechzigerjahren einfarbige Bilder an, indem er mit einer Farbrolle gleichmäßig Leinwände bestrich, in Rot, Orange oder Gelb etwa, meist aber in Blau. Denn der junge Künstler … interessierte sich für Farben. Sie wollte er zum Strahlen bringen und wurde dafür radikaler. Schließlich ließ er alle Farben hinter sich und konzentrierte sich auf eine einzige: Blau.
Er hatte seinen Ton gefunden … das Blau. Seit er als junger Mann mit zwei Freunden am Strand von Nizza gesessen hatte, sie in spielerischem Übermut die Welt unter sich aufgeteilt hatten und er sich für den Himmel entschieden hatte, beschäftigte ihn dessen Unendlichkeit. Später behauptete er sogar, den Himmel signiert zu haben und die Vögel dafür zu hassen, dass sie sein „größtes und schönstes Monochrom“ immer wieder störten.
Dieses grenzenlose Blau wollte er auch mit seinen einfarbigen Bildern erzeugen und entwickelte ein Ultramarin, das ihn berühmt machte und das er sich 1960 patentieren ließ, bis heute trägt es seinen Namen: International Klein Blue (I.K.B.). Dahinter verbirgt sich eine spezielle Mischung, die den Blauton, den er so liebte, besonders gut zum Leuchten bringt. Auf der Leinwand bleibt nichts, woran sich das Auge festhalten kann, nichts als die reine Farbe und ihre Wirkung: „Farbe badet in kosmischer Sensibilität. (…) Farbe ist materialisierte Sensibilität. Farbe badet in allem und badet alles“, schrieb er dazu.
Doch Kleins Werke waren für die damalige Zeit zu radikal. Selbst im sonst so aufgeschlossenen Pariser Salon des Réalités Nouvelles, einem Ausstellungsforum für geometrisch-abstrakte Werke, bat man ihn, er solle seine einfarbigen Bilder wenigstens durch eine zweite Farbe, einen Punkt oder Strich ergänzen.“
Quelle: Karoline Kuhla-Freitag, „Hauptsache, blau“, in Zeit-Online vom 09.01.19, unter: https://www.zeit.de/2019/03/ , aufgerufen am 03.12.19
Hier noch ein Link zu einer lesenswerten Biografie mit vielen Werksbeispielen und viel Blau: Yves Klein