Am Anfang seiner kurzen Schaffensperiode – Marion Nannini stirbt bereits mit 28 Jahren – arbeitet der toskanische Künstler im figurativen Stil. Er malt meist Landschaftsbilder seiner Heimat. Die Ideen der Futuristen und die futuristische Avantgarde verändern seinen Zugang zur Kunst und er wird zu einem bedeutenden Vertreter dieser italienischen Kunstbewegung.
Als junger Mann – konfrontiert mit dem Widerstand seiner Familie gegen seinen Wunsch, Künstler zu werden – erlernt er zunächst verschiedene künstlerische Techniken autodidaktisch und arbeitete in der Werkstatt des emilianischen Malers Emilio Notte, sowie zusammen mit den Künstlern Alberto Valigiani und Andrea Lippi in seiner Heimatstadt Pistoia. In dieser Zeit Anfang der 1910er Jahre entstehen eine Reihe großformatiger Landschaftsbilder und Portraits – allesamt gegenständlich und idealisierend.

(c) eigene Fotografie
Um 1916 – fasziniert von den Ideen des Futurismus – ändert er aber seine Malweise konsequent. Mario Nannini überarbeitet seine geliebten ländlichen Motive im Lichte der Neuerungen der Fragmentierung und der Verkürzungen des Kubismus von Georges Braque, der zu seinem Vorbild wird. Wie Georges Braque setzt Mario Nannini Collagen ein – kurze Zeitungsausschnitte mit Themen, die im Zusammenhang zum Motiv des Bildes stehen – und übernimmt die Farbpalette, um der Ausdrucksweise seines Vorbildes noch näher zu kommen.
Obwohl er stark von den Futuristen beeinflusst ist und mit einigen von ihnen zusammenarbeitet, wird er in einer Veröffentlichung der L’Italia futurista – dem Magazin der Futuristen – im Jahre 1917 zunächst nicht als futuristischer Künstlern erwähnt. Mario Nannini stirbt schon im Jahr darauf unerwartet an der spanischen Grippe und erst viele Jahre später wird die Originalität seines Beitrags zum Futurismus anerkannt.
Einige seiner Werke finden sich bei Arcadia: Mario Nannini