Bis Anfang Februar nächsten Jahres zeigt das Kunstmuseum Winterthur einmal mehr Werke von Max Bill und den Zürcher Konkreten in einer Ausstellung mit dem Titel ‚Konstruktives Kabinett‘.
«ich bin der auffassung, dass es möglich sei, eine kunst weitgehend auf grund einer mathematischen denkweise zu entwickeln.» Mit diesem Credo bringt Max Bill den Grundsatz der konkreten Kunst auf den Punkt. Seit Mitte der 1930er Jahre ist er der Wortführer einer Bewegung, die sich im Kontext der Moderne auch in der Schweiz mit einer gegenstandslosen, geometrischen Formensprache auseinanderzusetzen beginnt und die als Zürcher Konkrete international bekannt wird.
«konkrete kunst ist in ihrer letzten konsequenz der reine ausdruck von harmonischem mass und gesetz. sie ordnet systeme und gibt mit künstlerischen mitteln diesen ordnungen das leben.» Dieser Anspruch, den Max Bill 1949 in seinem Manifest für die konkrete Kunst fordert, ist absolut: Harmonie und Ordnung werden zu den Leitlinien einer künstlerischen Haltung.
Trotz seiner radikalen Beschränkung auf mathematische Prinzipien und einer an der Form interessierten grundlegenden Auseinandersetzung mit Linie und Fläche, Farbe und Komposition, entwickelt Max Bill erstaunlich vielfältige und überraschend undogmatische Kompositionen, die bis heute nichts von ihrer Modernität eingebüßt haben.

Vor 111 Jahren wurde Max Bill in Winterthur geboren – Zeit also, sein Werk in seiner Heimatstadt wieder zu würdigen. Denn Bill wurde nach seiner Lehre am Bauhaus zum führenden Kopf der konkreten Kunst und damit zu einem ihrer wichtigsten Vertreter in der Nachkriegszeit. Neben Architektur, Design, Typographie und Grafik ist er vor allem auch als Bildhauer und Maler tätig. Diesem künstlerischen Aspekt seines Werks richtet das Kunst Museum Winterthur nun eine Kabinettsausstellung aus. Neben Bill werden auch seine Weggefährten der Zürcher Konkreten vertreten sein: Camille Graeser, Verena Loewensberg und Richard Paul Lohse, die den Kern der Bewegung bilden.
Alle Informationen zur Ausstellung in Winterthur und Quelle dieser Einführung in die Ausstellung: Konstruktives Kabinett.
Viel Spaß in der Schweiz!