Vera Molnar ist eine Pionierin der Computerkunst. Die gebürtige Ungarin gilt als Grande Dame der digitalen Kunst, als Vorreiterin auf einem Feld, das mittlerweile selbstverständlich Teil der Kunstszene ist und insbesondere auch von Konkreten Künstlern genutzt wird. Das Leopold-Hoesch-Museum in Düren würdigt Vera Molnar mit einer Ausstellung mit dem Titel „Unterbrechungen – Lücken“. Die Ausstellung ist bis zum 06. November zu sehen.

Vera Molnar wird 1924 in Budapest geboren und zieht nach dem Studium an der dortigen Kunstakademie, gemeinsam mit ihrem Mann François Molnar nach Paris, wo sie heute noch lebt und arbeitet. „Hier lernt sie Künstler*innen wie Sonia Delaunay, Georges Vantongerloo und auch François Morellet kennen, mit dem sie sich befreundete. Gemeinsam mit François Molnar, arbeitet sie an wissenschaftlich-künstlerischen Experimenten im Bereich der visuellen Wahrnehmung und auch mit Möglichkeiten einer systematischen und maschinellen Produktion von Kunst. Gemeinsam mit Jean-Pierre Yvaral, Francois Morellet, Julio Le Parc und anderen Künstlern gründen die Molnars 1960 das Centre de Recherche d’Art Visuel, Paris, aus dem später die Groupe de Recherche d’Art Visuel (GRAV) hervorging. Allerdings verlässt sie die Gruppe nach kurzer Zeit wieder, weil sie sich nicht für künstlerische Aktionen im öffentlichen Raum interessiert, sondern sich eine gemeinsame Arbeit an ergebnisoffenen, wissenschaftlichen Experimenten erhofft hatten.
Die Molnars lernten Max Bill an der HfG Ulm kennen, wo auch der Philosoph und Autor Max Bense und der Physiker, Philosoph und Akustiker Abraham Moles lehren. Max Benses und Abraham Moles’ Überlegungen zur „Informationsästhetik“ werden zu wichtigen Grundlagen der ästhetischen und wissenschaftlichen Überlegungen des Paares sowie für die künstlerischen Experimente, die Vera Molnar ab 1968 am Großcomputer durchführt. Zunächst haben diese Apparate keine Displays, auf denen man das Ergebnis seiner mit Lochkarten entwickelten Programme sehen kann. Diese kann man erst Stunden später im Ausdruck sehen. Erst in den frühen 1970er Jahren hat sie dann Zugriff auf einen IBM2250, der auch einen Monitor hatte. In den 1980er Jahren schaffen sich die Molnars dann einen PC und einen eigenen Plotter an.“ Der Fokus der Ausstellung im Leopold-Hoesch-Museum liegt auf den Computerarbeiten der Künstlerin, die in diesen Jahrzehnten mit Großrechnern und PC entstanden sind.
Quelle dieser Einführung, weitere Hintergründe zur Künstlerin und alle weiteren Informationen zur Ausstellung im Leopold Hoesch Museum: Vera Molnar; die offizielle Webseite der Künstlerin findet sich hier: Vera Molnar
Viel Spaß in Düren!