Amerikanischer Realismus – der erste eigene, nationale Kunststil der USA

Heute beende ich vorläufig meine kleine Reihe durch den amerikanischen Realismus – dem ersten eigene, nationalen Kunststil der USA. Arbeitende Menschen in monströsen Industrieanlagen, kunterbunte Menschentrauben in New York, verlassene Tankstellen in der Mitte von Nirgendwo, quirlige Großstadt, einsame Menschen, trostlose, verlorene Holzhäuschen im Mittleren Westen, rauchende Schornsteine, Kessel, Maschinen, Müll und vieles, vieles mehr sind die Themen des amerikanischen Realismus‘.

George Bellows, Dempsey and Firpo, 1924,
(c) gemeinfrei

Stark beeinflusst von der Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts und angetrieben von den Mitgliedern der Ashcan School – gegründet und gefördert von dem Künstler und Lehrer an der New York State Robert Henri -, schaffen die Amerikanischen Realisten in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts authentische Bilder des Lebens in der Großstadt in ihrer Zeit. Dabei hilft vielen davon die Tatsache, dass sie ursprünglich als Zeitungsillustratoren gearbeitet haben und die ‚künstlerische‘ Reportage von Alltagsgeschehnissen erlernt hatten. In den dreißiger Jahren – vor allem auch mit den Erfahrungen der Weltwirtschaftskrise – werden zunehmend die kritischen Seiten der Industrialisierung und die Probleme der Menschen in den Städten Themen der Werke der Künstler. Der Amerikanische Realismus teilt sich spätestens ab dann in mehrere Richtungen auf, von den Präzisionisten und den Amerikanischen Regionalisten über die Städtischen Realisten bis hin zu Muralisten und ihren sozialkritischen Wandgemälden. Nach dem zweiten Weltkrieg wird der Amerikanischen Realismus Zug um Zug durch den Abstrakten Expressionismus als führender Kunststil verdrängt, behält aber seinen Einfluss auf die moderne Kunst, so beispielsweise auf die Pop-Art noch viele Jahrzehnte bis hinein in die zeitgenössische Kunst.

Zu den verschiedenen Strömungen vielleicht bei Gelegenheit einmal mehr. In den kommenden Tagen soll es aber wieder einmal mehr um die Konkrete Kunst gehen. Viel Spaß dabei!

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