Ich bin bei Marsden Hartley hängengeblieben. 2019 fand eine große Retrospektive des amerikanischen Realisten und ersten amerikanischen Malers der Moderne im Louisiana Art Museum statt (hier der Link zur damaligen Ausstellung: Marsden Hartley). Zur Einführung in die Ausstellung ist damals ein Artikel im Tagesspiegel erschienen, den ich sehr ans Herz lege. Hier ein kurzer Auszug:

(c) gemeinfrei
Marseden Hartley zählt „… zur Avantgarde in den USA vor und nach dem Ersten Weltkrieg. Er war ein Mitglied des Kreises um Alfred Stieglitz, den Fotografen, Galeristen und unermüdlichen Promoter der Moderne, er wurde 1921 Sekretär der von Marcel Duchamp, Man Ray und der Sammlerin Katherine S. Dreier gegründeten Kunstgesellschaft „Société Anonyme“, deren Kollektion sich heute in Yale befindet. Nach Berlin reiste er von Paris aus an, wo er mit dem Kubismus in Berührung gekommen war wie so viele Künstler dieser Zeit. Auch im Salon von Gertrude Stein war er zu Gast gewesen. …
Hartley befreit sich schnell vom Pariser Einfluss und schafft seinen eigenen, teils an Kandinsky, teils an den Berliner Expressionisten orientierten Stil. Kandinsky wird zu einer wichtigen Inspiration; nicht die Gemälde des Russen, die er noch nicht kannte, sondern dessen Programmschrift „Über das Geistige in der Kunst“, die er bereits in Paris studierte. „Wenn der Blaue Reiter neue Ausstellungen vorbereitet, würde ich gern einbezogen werden“, schreibt er im April 1914 an Kandinsky – vier Monate, bevor der Krieg alles zunichte macht. 1915 verlässt Hartley Berlin wieder.
Herwarth Walden hatte ihn 1913 zu seinem epochemachenden „Ersten Deutschen Herbstsalon“ eingeladen, bei dem Hartley fünf „Mystische Bilder“ zeigte. … Hartley ist ein Eklektiker, der Uniformen, aber auch Buddhastatuen und indianische Kachinafiguren auf einem Bild vereinen kann. Zahlen, Buchstaben, in Sütterlinschrift die Worte Himmel und Hölle, alles kommt in den flächigen, ohne räumliche Tiefe komponierten Bildern zusammen.“
Quelle: Bernhard Schulz, „Palette der Patrioten“, in Tagesspiegel online vom 07.04.2014, unter: https://www.tagesspiegel.de/kultur/marsden-hartley, aufgerufen am 28.08.2019
Auf einer WikiArt Seite finden sich jede Menge Bilder mit Werken des Künstlers: Marsden Hartley