Erich Mendelsohn in Berlin

Im Haus des Deutschen Metallarbeiterverbandes, in dem heute die IG Metall und die Architektenkammer Berlin sitzen, würdigt eine Ausstellung noch bis Ende des Monates die Arbeit des Architekten Erich Mendelsohn. Anna hat mich auf diese spannende Ausstellung verwiesen. Danke dafür!

Erich Mendelsohn, der unter anderem auch das Haus baute, in dem die Ausstellung stattfindet, ist einer der wesentlichen Architketen in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts. Insbesondere in den zwanziger Jahren sorgt er mit seiner expressionistischen und organischen Architektur für Aufsehen. Bekannte vollendete Bauwerke sind beispielsweise der Einsteinturm auf dem Telegrafenberg in Potsdam oder das Mossehaus in Berlin.

Einsteinturm_Potsdam

Erich Mendelsohn Bauwerk: Einsteinturm auf dem Telegrafenberg in Potsdam

Erich Mendelsohn wird zu einem Vorreiter der sogenannten Streamline-Architektur, die stromlininenförmige Elemente, aber auch Art-Deco und futuristische Elemente in die Architktur mit einbringt. Er gehört „… zu den einflussreichsten Architekten Deutschlands, bis ihn die Nationalsozialisten ins Exil trieben. Seine Offenheit für moderne Technologien und Materialien, seine Formsprache und seine fortschrittlichen Ideen zum Städtebau prägen die Architektur weltweit und bis heute…

Erich Mendelsohn reiste schon in den 20er-Jahren immer wieder ins Gebiet des heutigen Israel und war fasziniert von der Utopie eines jüdischen Staates. Als er auf der Flucht vor den Nazis nach Tel Aviv übersiedelte, traf er dort auf seine gestalterische Handschrift − in der sogenannten Weißen Stadt. Das ist ein riesiges Ensemble von Häusern weißer Farbe, mit großen Fenstern, oft mit abgerundeten Hausecken.

Sie prägt bis heute das Bild von Tel Aviv. Jüdische Architekten, die von Mendelsohn beeinflusst und schon vor ihm gekommen waren, hatten sie gebaut. Doch ihr Meister war ernüchtert: Er soll die Resultate „Bastardgebäude“ genannt haben. Ihn ärgerte, dass bei Entwurf und Bau zu wenig Rücksicht auf die israelischen Verhältnisse genommen worden war. Erich Mendelsohn selbst entwickelte in Israel-Palästina eine Formsprache, die sich mit der Kultur und den geographischen und klimatischen Bedingungen des Landes auseinander setzte.“

Quelle: Stephanie von Oppen: Der große Visionär – Erich-Mendelsohn-Ausstellung in Berlin, unter: Deutschlandfunk Kultur Online, https://www.deutschlandfunkkultur.de/erich-mendelsohn, aufgerufen am 04.09.2018

Die von Studierenden entwickelte Ausstellung verknüpft die Arbeiten von Erich Mendelsohn in Deutschland und Israel und ist daher auch mit „Mendelsohn Transfer“ betitelt. Weitere Informationen zur Ausstellung in Berlin: Mendelsohn Transfer

Viel Spaß!

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