Vorgestern habe ich bereist über die Geschichte der Konkreten Kunst in der sechziger Jahren geschrieben. In diesen Jahren erlebte die Konkrete Kunst eine bedeutende Weiterentwicklung, wobei zahlreiche Künstler aus verschiedenen Ländern die Prinzipien der Konkreten Kunst mit neuen Ideen und Techniken bereichern. Neben den bereits erwähnten Victor Vasarely, Josef Albers und François Morellet sollte ich noch die folgenden Künstlerinnen und Künstler erwähnen, die mit systematischen Ordnungen, optischen Effekten und experimentellen Materialien arbeiten und die Konkrete Bewegung prägen.
Einer dieser Künstler ist Julio Le Parc, ein argentinischer Künstler, der in Paris lebte und mit der Gruppe GRAV (Groupe de Recherche d’Art Visuel) zusammenarbeitete. Julio Le Parc beschäftigt sich intensiv mit Licht, Bewegung und optischen Illusionen. In den sechziger Jahren entwickelt er interaktive Installationen, die den Betrachter aktiv in das Kunstwerk einbeziehen. Seine Werke basieren auf der Idee, dass Kunst nicht nur betrachtet, sondern erlebt werden soll.
Eine weitere wichtige Künstlerin ist Bridget Riley, eine Britin, die neben Victor Vasarely als eine der Hauptfiguren der Op-Art gilt. In den sechziger Jahren schafft sie Schwarz-Weiß-Kompositionen, die durch präzise geometrische Muster und Kontraste starke optische Effekte erzeugen. Ihre Arbeiten führen zu einem neuen Verständnis der Konkreten Kunst, da sie gezielt mit der Wahrnehmung des Betrachtenden spielt und Bewegungsillusionen hervorruft.

Quelle: WikiArt.org – Enzyklopädie der visuellen Künste, (c) FairUse
In Italien war Enrico Castellani eine zentrale Figur der gegenstandlosen Kunst. Er arbeitet mit monochromen, reliefartigen Leinwänden, die durch Spannung und Lichtbrechung eine dreidimensionale Wirkung erhalten. Seine Kunst steht an der Grenze zwischen Malerei und Skulptur und ist ein wichtiger Beitrag zur Weiterentwicklung der Konkreten Kunst. Auch Marcello Morandini – ebenfalls aus Italien – prägt die Konkrete Kunst dieser Zeit mit seinen schwarz-weißen Kompositionen, die sich durch klare, mathematische Strukturen auszeichnen. Seine Werke wirken oft wie architektonische Konstruktionen und zeigen die enge Verbindung zwischen Kunst, Design und Raumgestaltung.
Ein weiterer einflussreicher Künstler ist Antonio Asis, ein argentinischer Maler, der in den sechziger Jahren mit kinetischen und optischen Effekten experimentiert. Seine Arbeiten basieren auf seriellen Strukturen und wiederholten geometrischen Mustern, die den Eindruck von Bewegung und Tiefenwirkung erzeugen.
All diese Künstlerinnen und Künstler tragen dazu bei, die Konkrete Kunst in den sechziger Jahren zu erweitern. Sie bringen neue Elemente wie Bewegung, Licht und Interaktion ein und schaffen Werke, die die Grenzen zwischen Malerei, Skulptur und Architektur verwischen. Dadurch erhält die Konkrete Kunst eine neue Dynamik, die ihren Einfluss bis in die Gegenwart sichert.