Vor einigen Tagen habe ich hier die chilenische Künstlerin Amalia Valdés Mujica vorgestellt, die sich in ihrer Kunst mit Elementen der Heiligen Geometrie und Heiligen Mustern auseinandersetzt. Ihre Werke und die Verwendung der Elemente faszinieren mich und ich bin ein wenig tiefer in das Thema eingestiegen:
Tatsächlich gibt es in der vielfältigen Welt moderner Kunst eine anziehende Strömung, die sowohl Künstler als auch Betrachtende gleichermaßen in ihren Bann zieht: eben die Verwendung der Heiligen Geometrie und Muster, die daraus entstehen. Diese uralte Tradition, die sich auf mathematische Prinzipien und geometrische Formen stützt, hat wohl in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Renaissance erlebt und findet heute in verschiedensten künstlerischen Ausdrucksformen ihren Platz.
Was ist Heilige Geometrie? Die Heilige Geometrie ist eine Lehre, die auf der Vorstellung beruht, dass bestimmte geometrische Formen und Proportionen eine spirituelle Bedeutung und Wirkung haben. Diese Idee geht auf antike Zivilisationen zurück, darunter die Ägypter, Griechen und die lateinamerikanischen Mayas, die glaubten, dass geometrische Formen wie der Kreis, das Quadrat und die Spirale kosmische Harmonie und Ordnung repräsentieren.
In der modernen Kunst wird diese, vermeintlich antike, Heilige Geometrie oft als Werkzeug verwendet, um eine Verbindung zwischen Spiritualität, Mathematik und Ästhetik herzustellen. Künstlerinnen und Künstler erkunden die tieferen Bedeutungen dieser geometrischen Formen und nutzen sie, um komplexe Konzepte und Emotionen auszudrücken. Andere verwenden geometrische Formen und Muster, um abstrakte Landschaften oder Porträts zu schaffen, während andere die Symmetrie und Proportionen der Heiligen Geometrie nutzen, um eine tiefe spirituelle Atmosphäre in ihren Werken zu erzeugen.
Ein bekanntes Beispiel für die Verwendung der Heiligen Geometrie in der modernen Kunst ist die Arbeit des niederländischen Künstlers M.C. Escher, der berühmt für seine verwirrenden optischen Illusionen und mathematischen Abbildungen ist. Durch die Verwendung von Symmetrie, Wiederholung und mathematischen Prinzipien schaff er faszinierende Kunstwerke, die den Betrachter dazu anregen, über die Natur der Realität und die Grenzen der Wahrnehmung nachzudenken.
Ein weiterer zeitgenössischer Künstler, der die Heilige Geometrie in seiner Arbeit verwendet, ist der US-amerikanische Bildhauer und Landart-Künstler Robert Smithson. Smithsons bekanntestes Werk, „Spiral Jetty“, ist eine riesige Spirale aus Erde, die sich in den Great Salt Lake in Utah erstreckt. Diese monumentale Skulptur wurde sorgfältig nach den Prinzipien der Heiligen Geometrie gestaltet und symbolisiert die endlose Wiederkehr von Leben und Tod.

Image:Soren.harward at en.wikipedia, Spiral-jetty-from-rozel-point, CC BY-SA 2.0
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