„Die reine Form ist das Maß aller Dinge. Nur die reine Form existiert.“
Schon mehrfach erwähnt: die Gruppo Forma 1 – eine italienische Künstlergruppe, die sich Mitte der vierziger Jahre zur abstrakten und auch zur gegenstandslosen, konkreten Kunst bekennt. Am 1. April 1947 unterzeichnet und veröffentlicht diese Gruppe von italienischen Künstlern – Carla Accardi, Ugo Attardi, Pietro Consagra, Piero Dorazio, Mino Guerrini, Achille Perilli, Antonio Sanfilippo und Giulio Turcato – das Manifest der Gruppo Forma 1.

Hier meine hoffentlich richtige und verständlich gelungene Übersetzung:
- In der Kunst gibt es nur die traditionelle und
erfinderische Realität der reinen Form; - Wir erkennen im Formalismus das einzige Mittel,
um dekadente, psychologische, expressionistische Einflüsse zu vermeiden; - Vorhandene Ausdrucksmittel des Gemäldes, der
Skulptur sind: die Farbe, das Design, die plastische Masse und auch eine feine
Harmonie der Formen; - Die Form ist das Mittel und die Bestimmung; das
Gemälde muss auch als dekorative Ergänzung zu einer nackten Wand dienen,
Skulptur auch als Raumdekor dienen; die Bestimmung des Kunstwerks ist
Nützlichkeit, harmonische Schönheit, nicht Schwere; - In unserer Arbeit verwenden wir die Formen der
objektiven Realität als Mittel, um abstrakte Objektformen zu erreichen, wir interessieren
uns für die Form der Zitrone, nicht für die Zitrone;
Die Gruppe publiziert ab 1947 auch eine Zeitschrift mit dem Namen „Forma 1“, in der ihre Ideen einem breiten Publikum vorgestellt werden sollen. Im Jahr drauf stellt sich die Gruppe auf der Biennale in Venedig vor, löst sich dann aber – im Jahre 1949 – wieder auf.
Bis zu heutigen Tage finden Retrospektiven dieser Gruppe von Künstlern statt. Auch wenn sie nur drei Jahre existiert hat, ist ihr Einfluss auf die Konkrete Kunst in Italien wichtig und bis in die zeitgenössische Kunst hinein sichtbar.