Warlimpirrnga Tjapaltjarri, Papunya Tula und die Dot Paintings

Warlimpirrnga Tjapaltjarri ist einer der bekanntesten indigenen Künstler Australiens. Er wird Ende der fünfziger Jahre geboren und wächst in einer traditionellen Nomadenfamilie auf, die bis in die achtziger Jahre hinein nicht mit der euro-australischen Gesellschaft in Kontakt kommt – erst mit rund 25 Jahren kommt Warlimpirrnga Tjapaltjarri in Kontakt mit Menschen außerhalb seiner Familie.

Warlimpirrnga Tjapaltjarri, ohne Titel, 1995
Quelle: WikiArt, (c) FairUse

Warlimpirrnga Tjapaltjarri beginnt Ende der achtziger Jahre mit der Malerei und arbeitete mit Papunya Tula zusammen. Papunya Tula ist eine Künstlergenossenschaft, die 1972 in eben Papunya im australischen Northern Territory von Aborigines gegründet und betrieben wird. Die Kunstschaffenden der Genossenschaft werden bekannt für ihre innovativen Arbeiten in Rahmen des Western Desert Art Movement, die im Volksmund als „Dot Paintings“ bezeichnet werden. Die Papunya Tula Künstlerinnen und Künstler tragen mit ihren Arbeiten dazu bei, die zeitgenössische Kunst der Aborigines weltweit bekannt zu machen.

Warlimpirrnga Tjapaltjarri stellt seine Werke 1988 erstmals öffentlich aus. Die verkauft während dieser Ausstellung in Melbourne alle seine Werke an namhafte Museen und Galerien und wird in kürzester Zeit einer der bekanntesten Künstler Australiens. Er malt abstrakte Bilder heiliger Geschichten und Lieder aus dem Dreaming, sowie vom ursprünglichen Land und heiligen Stätten wie Marruwa und Kanapilya. (Dreaming ist ein Begriff, der von frühen Anthropologen entwickelt wurde, um sich auf eine religiös-kulturelle Weltanschauung zu beziehen, die dem Glauben der australischen Ureinwohner zugeschrieben wird). Die Geschichten konzentrieren sich auf die Tingari, die Vorfahren der Pintupi, Geistwesen, von denen angenommen wird, dass sie alle Lebewesen erschaffen haben. Die Bilder setzen sich aus Punkten, geometrischen Formen und Linien zusammen und sind meist in Erdfarben gemalt.

Viele Fotos seiner mystischen Werke finden sich bei WikiArt: Warlimpirrnga Tjapaltjarri und auf den Webseiten der National Gallery of Victoria: Warlimpirrnga Tjapaltjarri

4 Gedanken zu “Warlimpirrnga Tjapaltjarri, Papunya Tula und die Dot Paintings

  1. Das ist auch ethnologisch sehr interessant. Ich hatte vor ein paar Jahren ein längeres Post über die zeitgenössische Kunst der Inuit geschrieben. Zwei solche Werke sind bei mir zu Hause. Eine kleine Skulptur habe ich direkt bei einer Inuit-Kooperative mitten in der Arktis und subpolaren Nirgendwo gekauft, aber auch dort gibt es jetzt und die kanadische Post. Es dauerte zwar 6 Wochen auf dem Seeweg, aber mit der Post ist alles sehr sicher. Ich stelle mal wieder online jetzt im Sommer.

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