Jean Spencer – Poesie der Systeme in der britischen Konkreten Kunst

Jean Spencer, eine bedeutende Stimme der britischen Systems Group, verbindet mathematische Strenge mit subtiler Farbpoesie in ihren systematischen Kompositionen. Ihre Textile Ausbildung beeinflusst ihren unverwechselbaren Stil, der weichere Übergänge schafft. Durch interdisziplinäre Projekte mit Musikern bleibt ihr Werk heute relevant, zeigt die Verbindung von Farbe als gefühlvolles Medium und visueller Struktur.

Gillian Wise und die Erneuerung der konkreten Kunst

Gillian Wise ist eine bedeutende Künstlerin der konstruktivistischen und konkreten Bewegung in Großbritannien. Als Mitglied der Systems Group entwickelte sie eine unverwechselbare Handschrift, kombiniert handwerkliche Qualität mit haptischen Erfahrungen und integrierte kinetische Elemente in ihre Arbeit. Ihr Erbe beeinflusst heute sowohl digitale Kunst als auch zeitgenössische Künstler.

Systemische Kunst und Konkrete Kunst: Zwei Wege geometrischer Abstraktion

Systemische Kunst und Konkrete Kunst sind zwei eigenständige Strömungen in der gegenstandlosen Kunst. Während die Konkrete Kunst ästhetische Entscheidungen betont, folgt die Systemische Kunst festgelegten Regeln und Algorithmen. Diese Differenzen beeinflussen das Werk und den kreativen Prozess, wobei Systemische Kunst als Vorläufer moderner Digitalkunst gilt.

Kunst als System – Art as System

Malcolm Hughes' Aufsatz "Art as System" präsentiert eine neue Kunstauffassung, die sich von subjektiver Gestaltung löst und objektive, regelbasierte Systeme in den Vordergrund stellt. Kunst wird als autonomes System verstanden, ähnlich wissenschaftlicher Forschung. Dieser Ansatz beeinflusste spätere Konzeptkunst und bleibt wichtig für das Verhältnis von Regel und Kreativität in der digitalen Ära.

Malcolm Hughes – Kunst als Systemische Forschung

Malcolm Hughes (1920–1997) war ein einflussreicher britischer Künstler der Systems Art, der geometrische Abstraktion als systematische Forschung verstand. Seine Werke, geprägt durch serielle Rasterstrukturen, verbinden strenge Regelwerke mit ästhetischer Tiefe. Hughes' interdisziplinärer Ansatz, besonders in der Untersuchung von Mustern und Farben, hat moderne Konzepte der algorithmischen Kunst und Konzeptkunst vorweggenommen.

Jeffrey Steele – Spannung zwischen System und Sinnlichkeit

Jeffrey Steele, ein bedeutender Vertreter der britischen Systems Group, hat die geometrische Abstraktion und konkrete Kunst geprägt. Geboren 1931 in Wales, entwickelte er einen systematischen künstlerischen Ansatz, der mathematische Strenge mit Sensibilität verbindet. Seine Arbeiten zeigen komplexe Kompositionen, die algorithmischen Methoden folgen und bieten neue ästhetische Möglichkeiten.

‚Systems‘-Ausstellung

Die Ausstellung "Systems" von 1972 in der Whitechapel Gallery repräsentiert einen Wendepunkt in der britischen Kunst nach dem Krieg. Kuratiert von Malcolm Hughes und Jeffrey Steele, fokussiert sie sich auf die Systems Group, die Kunst als Ergebnis systematischer Prozesse versteht. Kritische Diskussionen entstehen über den intellektuellen Anspruch und die vermeintliche Kälte der Werke.

Die Systems Group: britische Kunst zwischen Mathematik und Abstraktion

In den sechziger und siebziger Jahren entstand in Großbritannien die Systems Group, eine Kunstbewegung, die sich durch mathematische, regelbasierte Ansätze auszeichnet. Die Künstler wendeten sich von emotionaler Subjektivität ab und schufen Werke mit klaren, strukturierten Prinzipien. Ihre bedeutende Ausstellung 1972 in der Whitechapel Gallery markierte den Höhepunkt der Bewegung und beeinflusste zukünftige Strömungen.