Katharina Grosse passt in meine Reihe von Installationskünstlerinnen und -künstlern. Bis 14. September diesen Jahres zeigen die Deichtorhallen Hamburg die Installation »Wunder«, eines der Hauptwerke der Künstlerin, zusammen mit einer neuen, speziell für die Ausstellung entwickelten Arbeit. Ergänzt wird die Ausstellung durch ausgewählte Leinwandarbeiten sowie bislang unveröffentlichte Zeichnungen und Skizzenbücher.

Katharina Grosse ist vor allem für ihre radikale, raumgreifende In-situ-Malerei bekannt, bei der sie Architekturen, Innenräume und ganze Landschaften übermalt, um intensive, haptische Environments zu schaffen. Ihre kühnen, großformatigen Werke bieten eine unmittelbare körperliche Erfahrung und regen die Betrachterinnen zu einem neuen Verständnis unserer Beziehung zu Orten und zueinander an.

Mit »Wunderbild« verwandelt Katharina Grosse die 3.000 qm große Halle für aktuelle Kunst in ein raumgreifendes Kunstwerk, das Malerei, Skulptur und Architektur miteinander verbindet. Mit einer Länge von über 60 Metern präsentiert sich das »Wunderbild« als imposante Reihe von Gemälden auf losen Stoffbahnen, die an zwei Seiten von der Decke hängen. Ursprünglich für den Messepalast der Nationalgalerie Prag entwickelt, hat die Künstlerin die monumentale Installation in Hamburg neu inszeniert und mit einer eigens für die Ausstellung geschaffenen Soundkomposition ergänzt. So entsteht ein einzigartiges immersives Farb- und Klangerlebnis. Das »Wunderbild« markiert einen Wendepunkt in der Karriere der Künstlerin, da sie erstmals auf einer derart großen Fläche mit Schablonen arbeitet. Die dabei entstehenden Leerstellen innerhalb der komplex geschichteten Malerei wirken wie Fenster zu imaginären Räumen und verleihen dem Werk einen architektonischen Charakter. Es entsteht ein Wechselspiel zwischen besprayten und unbesprayten Passagen, die vor- und zurückspringen.

Quelle dieser Einführung und alle Informationen zur Ausstellung: Katharina Grosse – Wunderbild.

Viel Spaß in Hamburg!