Schmelzmühle – „Heimatmuseum of Modern Art“

Noch einmal zu Ella Bergmann-Michel, die ich vorgestern hier vorgestellt habe und ihrem Mann Robert. Ella Bergmann-Michel und ihr Mann Robert Michel verlassen nach einer kurzen Zeit das Bauhaus in Weimar. Ihre Zeit dort ist von Konflikten mit dem Lehrkörper geprägt und sie kommen mit dem akademischen Lehrbetrieb nicht zurecht. 1920 ziehen sie nach Vockenhausen in den Taunus. Dort gründeten sie die Schmelzmühle. Die Schmelzmühle ist eigentlich eine Farbenmühle („die Schmelz“), die Robert Michel in seinem Heimatort geerbt hat. Er baut die Schmelzmühle um und richtet Ateliers für sich und seine Frau ein. Die Schmelzmühle ist aber schnell mehr als nur eine Mühle mit Ateliers. Sie wird ein Ort der Kreativität und ein Zentrum der Avantgarde in Deutschland. Später nennen die Beiden ihr Anwesen „Heimatmuseum of Modern Art“.

Schmelzmühle in Eppstein im Taunus

Die Schmelzmühle dient fortan sie als Rückzugsort für Künstler, die sich von den konventionellen Kunstrichtungen abgrenzen wollen. Hier können sie ohne äußere Zwänge experimentieren und neue künstlerische Wege beschreiten. Die Schmelzmühle ist ein Treffpunkt von Künstlern wie Willi Baumeister, László Moholy-Nagy, Jan Tschichold und auch Kurt Schwitters. Mit Kurt Schwitters verbindet die Michels eine lebenslange Freundschaft. Später folgen Freundschaften mit Joris Ivens, Asja Lacis und Dziga Vertov.

Die Schmelzmühle trägt schlussendlich dazu bei, dass Künstler verschiedener Disziplinen und neuen künstlerischen Strömungen in Deutschland Fuß fassen können. Sie ist damit ein wichtiger Teil der Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts und ein Symbol für die Suche nach neuen Ausdrucksformen.

Hier der Link zu Google Maps mit der Schmelzmühle: https://maps.app.goo.gl/nphNkiYAhQCxmMUt7

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