Maurice de Vlaminck in Wuppertal

Ab morgen im Von Der Heydt Museum in Wuppertal: Maurice de Vlaminck. Die Ausstellung startete sehr erfolgreich im Museum Barberini in Potsdam. Nun ist die erste postume Retrospektive des Künstlers in Deutschland bis zum 18. Mai in Wuppertal zu sehen. Sie rückt eine zentrale Figur der französischen Kunst des 20. Jahrhunderts wieder ins Licht der Öffentlichkeit. Anhand von mehr als 50 ausgewählten Gemälden vermittelt die Ausstellung „Maurice de Vlaminck. Rebell der Moderne“ einen Überblick über das gesamte malerisches Œuvre: von seinen ersten, zu Beginn des 20. Jahrhunderts ausgeführten Kompositionen über seine berühmten fauvistischen Gemälde, die von Paul Cézanne und Pablo Picasso inspirierten Experimente mit dem Kubismus bis hin zu seinen letzten Landschaftsbildern, in denen er eine höchst individuelle Spielart des Spätimpressionismus entwickelt.

Maurice de Vlaminck,
Die Seine bei Chatou, 1906/07
Albertina, Wien
© VG Bild-Kunst, Bonn 2025

Nach seiner Teilnahme am Pariser Salon d’Automne von 1905 wird Maurice de Vlaminck zu einem führenden Vertreter der französischen Avantgarde. Wie kein anderes Mitglied der Fauvisten identifiziert er sich mit dem Attribut der Wildheit. Er propagiert das Image eines modernen Künstlerrebellen. Er hat dem Regelwerk der Akademien resolut den Rücken gekehrt. Zentrale Inspirationsquelle sind das Werk Vincent van Goghs, dessen farbintensive Arbeiten er 1901 auf einer großangelegten Einzelausstellung in Paris kennengelernt hat. Vincent Van Goghs Ausbildung als Autodidakt stärkt die Identifikation. Sein heranreifender Mythos als verkanntes Künstlergenie ist auch prägend für Maurice de Vlamincks späteres Schaffen.

In Deutschland wurde Maurice de Vlaminck früh als ein Wegbereiter der Moderne gefeiert. Auf der wegweisenden Ausstellung des Kölner Sonderbunds von 1912 war er mit sechs Werken prominenter vertreten als französische Kollegen wie Henri Matisse oder André Derain. Bereits 1929 widmet ihm die Galerie Alfred Flechtheim eine umfangreiche Einzelausstellung in Düsseldorf. Im Zuge des nationalsozialistischen Bildersturms werden seine Arbeiten 1937 als „entartet“ verfemt und Gemälde aus dem Bestand deutscher Museen zwangsbeschlagnahmt.

Quelle dieser Einführung und alle Informationen zur Ausstellung: Maurice de Vlaminck – Von Der Heydt Museum; mehr Informationen zur vergangenen Ausstellung in Potsdam: Maurice de Vlaminck – Museum Barberini.

Viel Spaß in Wuppertal!

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