Ilse D’Hollander – flämische Landschaften

Die belgische Künstlerin Ilse D’Hollander begeht 1997 im Alter von nur 28 Jahren Selbstmord. Zu ihren Lebzeiten findet nur eine einzige Einzelausstellung ihrer Arbeiten statt. Dennoch gehören ihre Arbeiten zu den wichtigsten Werken der modernen belgischen Kunst.

Nach ihrem Studium in Gent, widmete sich Ilse D’Hollander ganz der Malerei. Ihre oft kleinformatigen Leinwände und Arbeiten auf Papier sind voller subtiler Nuancen und laden zu einer genauen Betrachtung ein. Die flämische Landschaft, in der sie die letzten Jahre ihres Lebens verbringt, spiegelt sich dabei oft in ihren Werken wider, ohne jedoch naturalistisch dargestellt zu werden. Vielmehr dienen Landschaften – aber auch Innenräume und Alltagsgegenstände – als Ausgangspunkt für ihre abstrakten Kompositionen. Mit ihren Landschaftsgemälde versucht sie die Essenz eines Ortes zu ergründen, indem sie die Landschaft in reduzierte Formen und Farben übersetzt. Ihre Werke vermitteln eine Atmosphäre, die über das bloße Abbilden hinausgeht. Durch die Verwendung von sanften Farbverläufen und zarten Pinselstrichen erzeugt sie eine meditative Stimmung, die den Betrachtenden einlädt, die Landschaft mit allen Sinnen wahrzunehmen. Feine Linien erzeugen eine lebendige Spannung. Monochrome Flächen werden durch Farbtupfer unterbrochen, geometrische Formen durch weiche Übergänge aufgelöst. Diese scheinbare Einfachheit täuscht jedoch über die Komplexität ihrer Arbeiten hinweg.

Vorstellung der Künstlerin und kurze Einführung in eine Ausstellung von Landschaftsmalereien

Ein zentraler Aspekt von Ilse D’Hollanders Werk ist ihre Auseinandersetzung mit dem Akt des Malens selbst. Sie hinterfragt die Möglichkeiten und Grenzen der Malerei und sucht nach neuen Wegen, um ihre Gedanken und Gefühle auf der Leinwand auszudrücken. Ihre Werke sind nicht nur das Ergebnis eines technischen Prozesses, sondern auch ein Ausdruck ihrer inneren Welt. Sie sind oft schwer zu deuten, oft visuelle Rätsel, die immer wieder neue Einblicke gewähren. Man könnte … eine thematische Verbindung zu historischen Persönlichkeiten wie Nicolas de Staël und Piet Mondrian herstellen. Wie sie schafft Ilse D’Hollander Werke, “ … die zugleich abstrakt und figurativ, geradlinig und doch kryptisch sind. Es ist dieses Gefühl, die Grenze zwischen Figuration und Abstraktion, zwischen äußerer und innerer Welt, zwischen Auge und Geist immer wieder zu überschreiten, das D’Hollanders Werk seine einzigartige Präsenz verleiht und zu längerer Betrachtung einlädt. Es ist ein Zeugnis des konzentrierten Malens und des ebenso konzentrierten Sehens.“ Und dieses Zeugnis machen die jung verstorbene Künstlerin bis heute unvergessen

Quelle dieser Einführung und des obigen Zitates (in eigener Übersetzung), jede Menge weitere Information, Videofilme und Fotos ihrer Werke bei Victoria Miro: Ilse D’Hollander und bei Sean Kelly: The Estate of Ilse D’Hollander

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