Andrée Putman gilt als die „Grande Dame“ des französischen Designs und als „Diva der modernen Innenarchitektur“. Internationale Anerkennung erlangt sie 1984 durch die Gestaltung des Morgan’s Hotel in New York, welches mit seinen charakteristischen schwarz-weißen Fliesen berühmt wird. Diese Fliesen werden zu Andrée Putmans Markenzeichen und finden sich in vielen ihrer späteren Projekte, von Hotelinterieurs und Boutiquen bis hin zur Innenausstattung einer Concorde. Ihre Karriere beginnt in den fünfziger Jahren in Paris. Aufgewachsen in einer wohlhabenden Familie in Paris, ist sie eine Nachfahrin des Heißluftballon-Erfinders Montgolfier. Zu ihrem Familienbesitz gehört eine Zisterzienserabtei in Burgund, die heute zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Ursprünglich soll sie Pianistin werden, doch nach dem Studium am Pariser Konservatorium bei Francis Poulenc wechselt sie das Metier und wendet sich dem Design zu.
1950 wird sie Mode- und Designjournalistin bei der Zeitung Femina und später bei Elle. Von 1958 bis 1967 ist sie künstlerische Leiterin der Kaufhauskette Prisunic. In dieser Zeit lernt sie im Café de Flore zahlreiche zeitgenössische Künstler kennen, darunter Pierre Alechinsky, Bram van de Velde, Alberto Giacometti und Niki de Saint Phalle. 1978 gründet sie das Unternehmen Écart, das sich auf die Reproduktion von Möbeln und Objekten aus den dreißiger Jahren spezialisiert. 1997 folgt die Gründung ihres heutigen Unternehmens, Andrée Putman SARL.
Der Name Andrée Putman ist aus der modernen Hotellerie nicht wegzudenken. Ihr unverkennbarer Stil, geprägt durch die schwarz-weißen Kacheln im Morgan’s Hotel in New York, macht sie zu einer Ikone der internationalen Innenarchitektur-, Mode- und Designszene. Mit der Erfindung des „Boutique-Hotels“, einer Kombination aus Luxushotel und Einkaufszentrum, beginnt Andrée Putmans Aufstieg in die Welt des luxuriösen Innendesigns. Ihr Sinn für raffinierte Details und farbenfrohe Designermöbel machen sie zur gefragten Gestalterin exquisiter Interieurs. Zu ihren Projekten zählen der Saint James Club in Paris, der Wasserturm in Köln, das Sheraton in Roissy und das Ritz-Carlton in Wolfsburg sowie die Außengestaltung von zwei Wolkenkratzern in Hongkong, von denen einer den Namen „The Putman“ trägt. Auch Privathäuser und Unternehmensbüros, darunter die von Cartier, Ebel und dem ehemaligen französischen Kulturminister Jack Lang sowie die Wohnungen von Karl Lagerfeld, zählen zu ihren Arbeiten.
Andrée Putmans Stilästhetik ist klassisch: Grautöne, hochwertige Materialien, klassische Designformen und einfache, aber raffinierte Details. Gemeinsam mit ihrer Tochter Olivia prägt Andrée Putman den „französischen Stil“ im Design. Sie ist eine Meisterin des „guten Geschmacks“ und verteidigt diesen auch heute noch gegen moderne Innovationen.
Jede Menge mehr zur Künstlerin auf den Webseiten ihres Studios: Andrée Putman – Studio Putman