Passt nur fast in die Reihe der österreichischen Künstlerinnen und Künstler, die ich derzeit vorstelle: Esther Stocker ist im italienischen Südtirol geboren und aufgewachsen, also eigentlich Italienerin, aber heute fest verankert in der österreichischen Kunstszene. Sie studiert in den neunziger Jahren in Wien und Mailand Kunst und lebt und arbeitet heute wieder in Wien.

Esther Stocker ist vor allem für ihre schwarz-weißen Rauminstallationen und Skulpturen bekannt. Diese schwarz-weißen Rauminstallationen sind geprägt von einer klaren und reduzierten Formsprache. Sie bestehen aus geometrischen Formen, wie Linien, Quadraten und Rechtecken, die als Raster an den Wänden angeordnet sind. Die Formen sind in Schwarz und Weiß gehalten oder schlicht schwarze Linien auf weißem Grund, was der Installation einen starken Kontrast verleiht. Die Rauminstallationen sind häufig großformatig und raumfüllend. Sie schaffen eine neue Wahrnehmung des Raums und fordern den Betrachter dazu auf, sich mit seiner Umgebung auseinanderzusetzen. Obwohl die Installationen auf geometrischen Grundprinzipien aufbauen, so weisen doch viele Werke bewusste Brüche und Störungen auf. Diese eingebauten Störungen sind oft minimal und lassen dynamische Bildräume entstehen, die ihr vermeintliches Ordnungsmuster verlieren.

„Ich versuche immer, mit möglichst einfachen Elementen eine Komplexität herzustellen. …“ Die eingebauten Störungen und Unterbrechungen der Raster und Linien irritieren “ … und ich kann damit zeigen: Wir haben gewisse Erwartungen an Formen, die wir meist erst bemerken, wenn sie nicht erfüllt werden. Wenn die Linie etwas macht, das man nicht gewohnt ist, dann werden die unterschwelligen Erwartungen plötzlich sichtbar.“

Jede Menge Informationen über die Künstlerin auf deren Webseite: Esther Stocker und auf den Webseiten der Galerie Petra Seiser: Esther Stocker; Quelle des obigen Zitates ist ein Interview mit der Künstlerin, online unter: https://blog.smb.museum/das-exakte-im-un-exakten-esther-stocker