Eric Kressnig – Minimalismus, Op-Art und Körperlichkeit

Weiter in meiner kleinen Reihe von österreichische, Konkreten Künstlerinnen und Künstler. Nach den beiden Pionieren – Helga Philipp und Carl Unger -, die ich letzte Woche hier vorgestellt haben, ab jetzt einige zeitgenössische Kunstschaffende. Zunächst zu Eric Kressnig. In Klagenfurt in Kärnten geboren. studiert er in den neunziger Jahre Malerei in Wien. In seinen Werken beschäftigt Eric Kressnig sich mit Malerei, aber auch mit Objektkunst und Installationen. Sein Werk ist geometrisch abstrakt und er nutzt konzeptuelle, konstruktive Methoden sowie ein minimalistisch-konkretes Formenvokabular, dass an die US-amerikanischen Minimalisten erinnert.

In seinen frühen Werken beschäftigte sich Eric Kressnig mit der Op-Art. Er schafft Werke, die durch die Verwendung von Linien, Punkten und Formen optische Täuschungen erzeugen. In seinen späteren Werken entwickelte er einen eigenen, unverwechselbaren Stil: Er kombiniert in seinen Werken Malerei, Objektkunst und Installationen, um komplexe und vielschichtige Räume zu schaffen. Und immer wider spielt der Körper – sein Körper – ein wichtige Rolle beim Entstehen der Werke: Das Maß des (eigenen) Körpers wird zum Maß des Kunstwerkes. Die Werke werden bei ihm zu Körpern, die Körper wiederum zu rhythmisierten Gemälden oder feingliedrigen Objekten. „Der Messingstab in meiner Arbeit ‚Cheval Blanc 1800 oder Albona und die Pferde‘ (siehe Abbildung unten) übersetzt meine Körpermaße in Kunst. Die Breite misst meinen Daumen, die Länge ist 1,95 Meter, also meine Höhe.“

Eric Kressnig, Cheval Blanc 1800 oder Albona und die Pferde, 2016, Rauminstallation: Acryl auf Leinen, 4 Betonzylinder, Messingstab, Foto © Ferdinand Neumüller, © Bildrecht, Wien 2023

Die Kunst von Eric Kressnig, ihre ‚Körperlichkeit‘ und ihre Platzierung im Raum kann auf verschiedene Weise interpretiert werden. Eine mögliche Interpretation ist, dass sie als Reflexion über die menschliche Wahrnehmung verstanden werden kann. Eric Kressnigs Werke zeigen, wie unser Gehirn die visuellen Eindrücke, die wir wahrnehmen, verarbeitet und interpretiert. Eine andere mögliche Interpretation ist, dass Eric Kressnigs Werke als Metapher für die Komplexität und Widersprüchlichkeit der Welt um uns herum gesehen werden können. Eric Kressnigs Räume sind oft unübersichtlich und verwirrend. Sie erschweren es dem Betrachter, einen Überblick zu gewinnen und sich zu orientieren. Diese Werke können eben somit als Anspielung auf die Komplexität und Widersprüchlichkeit der Welt um uns herum verstanden werden.

Weitere Informationen zum Künstler und dessen Werke: Eric Kressnig; Quelle des oben gezeigten Bildes ist eine Ausstellung von Werken von Eric Kressnig, die derzeit im Museum Moderner Kunst Kärnten – MMKK zu sehen ist und das Zitat stammt aus einer lesenswerten Einführung in die Ausstellung in Kärnten im PARNASS Kunstmagazin: Eric Kressnig

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