Eleanor Wood passt eigentlich gar nicht in meine Reihe kalifornischer konkreter Künstlerinnen und Künstler. Sie ist Engländerin; sie lebt für 15 Jahre in Kalifornien und ist jetzt wieder zurück in Norfolk in Großbritannien; sie ist nicht unbedingt eine konkrete Künstlerin, sondern vielmehr eine Minimalistin … und trotzdem haben mich ihre Arbeiten fasziniert!
Eleanor Wood studiert in Winchester sowie in Chelsea Kunst und lebt in Norfolk, wo – so die Künstlerin in einem Interview – die Weiten der Felder, der Himmel und die weiten offenen Strände am Rande der Nordsee ihre Arbeit beeinflussen und prägen. Im Jahr 2002 zieht sie nach Kalifornien, wo sie 14 Jahre lang arbeitet und erfolgreich ausstellt, bevor sie 2017 nach England zurückkehrt.

Eleanor Woods reduktive Arbeiten auf Papier knüpfen an künstlerische Vorläufer wie Agnes Martin, Edda Renouf und jene Kunstschaffenden an, die mit minimalistischen und postminimalistischen Praktiken verbunden sind. In vielen Zeichnungen wird Farbe in stark verdünnter Form in Schichten sowohl mit Wasserfarben als auch mit Ölstiften auf die Vorder- und Rückseite des Papiers aufgetragen, sodass die Materialien durchdringen und das zentrale geometrische Motiv (normalerweise ein Quadrat oder ein Kreis) über seiner Umgebung zu schweben scheint. Diese enge Beziehung zwischen den beiden Seiten des Papiers wird durch, in die Oberfläche eingeritzte, Linien und Nadelstiche verstärkt.
Die Spannung zwischen Kontrolle und Mehrdeutigkeit in Eleanor Woods Methode trägt zu äußerst nuancierten Werkreihen bei: Die Betonung der Horizontalen sorgt für eine strenge Struktur und Ordnung, während die Unschärfe von Farben und Linien um das zentrale Bild herum Effekte erzeugt, die undeutlicher, organischer und räumlicher sind. Gleichzeitig erzeugen die Feinheit und die bescheidene physische Größe der Werke ein Gefühl der Intimität, das zu einer genauen Betrachtung ihrer Subtilität und Präzision einlädt.
Jede Menge Informationen über die britischen Künstlerin auf deren Webseiten: Eleanor Wood; Fotos von Werken der Künstlerin auch bei der JayJay Gallery
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