Eduardo Chillida in Krems

Im kommenden Jahr 2024 feiert die Kunstwelt den hundertsten Geburtstag des baskisch-spanischen Bildhauers Eduardo Chillida. Eine ganze Reihe von Ausstellungen seiner Werke sind geplant. Einen Anfang macht die Ausstellung in der Kunsthalle Krems, die 80 Arbeiten des Basken zeigt. Die Ausstellung trägt den Titel „Gravitation“ und ist noch bis zum 24. September zu sehen.

Eduardo Chillida, Esertoki IV, 1992,
© Zabalaga-Leku, Bildrecht, Wien 2023, Courtesy of the Estate of Eduardo Chillida and Hauser & Wirth, Foto: Alex Abri

Eduardo Chillida spielt in den frühen vierziger-Jahren als Torwart für Real Sociedad San Sebastián. Eine Beinverletzung beendete frühzeitig seine Fußballerkarriere und der Baske wechselt sein Metier – vom Sport zur Kunst. Er studiert von 1943 bis 1946 Architektur und anschließend bildende Kunst in Madrid. Nach einem Aufenthalt in Paris übersiedelt Eduardo Chillida Anfang der fünfziger Jahre zurück in seine Heimat San Sebastián, wo er bis zu seinem Tod lebt und arbeitet. Eduardo Chillida wird vor allem durch seine Monumentalplastik im öffentlichen Raum international bekannt. Die tonnenschweren Cortenstahl-Skulpturen in minimalistischen Formen prägen öffentliche Plätze, Landschaften und Parks. Mit diesen Werken avanciert Eduardo Chillida zu einem der wichtigsten europäischen Bildhauer des 20. Jahrhunderts.

Die Ausstellung in der Kunsthalle Krems zeigt Skizzen, Modelle und fotografische Dokumentationen dieser prominenten Skulpturenprojekte. Eduardo Chillida löst sich früh von der klassischen Skulpturentradition und definiert eine eigene Formensprache. Seine abstrakten Skulpturen entstehen im Dialog mit dem Material. Im erhitzten Zustand verbiegt, dehnt und dreht Eduardo Chillida das Eisen, bis es sich zu einer bewegten künstlerischen Geste entwickelt. Später wendet er sich minimalistisch-geometrischen Skulpturen zu. Quader und Würfel werden dann seine bevorzugten Formen.

Das grafische Werk von Eduardo Chillida bildet ein wichtiges Pendant zu seinen Skulpturen. Es besteht aus linearen Zeichnungen, flächenbezogenen Collagen, geprägten Druckgrafiken oder den als „Gravitationen“ bekannten hängenden Papierarbeiten. Die „Gravitationen“ – die im Mittelpunkt der Ausstellung stehen – bestehen aus einzelnen Papierfragmenten, die unabhängig voneinander an Fäden fixiert sind. Die Blätter rahmen einander ein, heben sich voneinander ab, erzeugen Licht- und Schattenräume und formen sich zu Reliefs. Sie zählen zu den wichtigsten Werken des baskischen Künstlers auf Papier.

Quelle dieser Einführung und alle weiteren Informationen zur Ausstellung: Eduardo Chillida. Gravitation – Kunsthalle Krems

Viel Spaß in Krems!

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