Bart van der Leck und Piet Mondrian

Nochmal zu Bart van der Leck und seinem nicht zu unterschätzenden Einfluss auf Piet Mondrian und die De Stijl Bewegung: Piet Mondrian wird 1914 bei einer Reise von Paris zu seinen Eltern in den Niederlanden vom Ausbruch des ersten Weltkrieges überrascht und muss zunächst in seiner niederländischen Heimat verweilen.

Bart van der Leck, Composition No. 4 (Leaving The Factory), 1917
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Dort macht er die Bekanntschaft mit Bart van der Leck. Diese kreative Begegnung zweier nach Abstraktion strebender Künstler und die theoretische Auseinandersetzung mit der Kunst von Bart van der Leck ist für Piet Mondrian ein wichtiger Schritt hin zu seinem Ziel der reinen Abstraktion in seiner Kunst. Piet Mondrian sieht „… erstmals ein System der abstrakten Darstellung, das abgrenzende Kompositionen verwendet.“ Bart van der Lecks Kompositionen dieser Zeit werden „… von einem sich formierenden Kreis geistesverwandter Künstler, zu dem neben Piet Mondrian und Theo van Doesburg auch Vilmos Huszár gehört, begeistert aufgenommen.“
In der Tat scheint Bart van der Leck in den Kompositionen dieser Jahre die Autonomie erreicht zu haben und die Beschränkung auf die Elemente des Bildnerischen in ganz radikaler und konsequenter Weise umgesetzt zu sein.
„Die offenkundige Attraktivität der Werke Bart van der Lecks liegt nicht in seiner Arbeitsweise, sondern in ihrer Qualität der Konzentration auf rein geometrische, streng durchgeführte Bauformen und der Beschränkung auf die Primärfarben. Sie veranschaulichen die Überzeugungskraft des bildnerisch Elementaren.“
Bart van der Leck ist zwar Gründungsmitglied von De Stijl, weigert sich allerdings 1918 das erste De Stijl Manifest zu unterzeichnen und bricht später mit Theo van Doesburg und der De Stijl Gruppe hauptsächlich wegen Meinungsverschiedenheiten über die Rolle der Architektur.

Mehr zur Begegnung der beiden Künstler: Der Urknall der modernen Malerei in den Niederlanden

Quelle dieser Einführung: vgl. Warncke, C.-P.: „Das Ideal als Kunst – De Stijl 1917 – 1931, Benedikt Taschen Verlag, 1990, S. 36ff.

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