Allan Kaprow und die Happenings

Auf den US-amerikanischen Performance Artist Allan Kaprow geht die Bezeichnung ‚Happening‘ zurück. Er hat definiert, was zu einem Happening gehört und wie es organisiert werden soll – hier der englischsprachige Film, in dem er in sein Verständnis von ‚Happenings‘ einführt:

Allan Kaprow: How To Make A Happening (1968)

Der 1927 in Atlantic City geborene Allan Kaprow ist einer der zentralen Künstlerfiguren in der sich wandelnden Kunstwelt der sechziger Jahre. Seine im Film vorgestellten ‚Happenings‘, als eine Ausdrucksform spontaner, nichtlinearer Handlungen, revolutionieren die Performance Art seiner Zeit.

Allan Kaprow beginnt zunächst sich als Maler auszudrücken, wendet sich aber in den fünfziger Jahren mehr und mehr der Untersuchung von Raumkonzepten zu sowie den subjektiven Erlebnissen von Betrachter in diesen Räumen und Raumkonzepten.

Allan Kaprow ist Mitglied einer Gruppe von Künstlern, die als ‚Rutgers Group‘ bekannt werden und an der Rutgers University in New Jersey ansässig sind. Dort unterrichtet Allan Kaprow Kunstgeschichte und Studiokunst. Zu dieser Gruppe gehören übrigens unter anderem auch George Segal und Roy Lichtenstein. Viele Mitglieder der Gruppe und eben auch Allan Kaprow wollen sich auf eine intellektuelle und theoretisierte Annäherung an Kunst konzentrierten. Sie lehnen die Monumentalität der Werke des Abstrakten Expressionismus ab und konzentrieren sich stattdessen auf den Akt der ‚Kunstproduktion‘. Nicht das endgültige Werk ist wichtig, sondern der Prozess des Entstehens. Das zurückbleibende, fertig Werk ist allenfalls noch eine Art Relikt, welches den Entstehungsprozess in Erinnerung führen kann.

Allan Karpow sucht in den Happenings die direkten und vergänglichen Beziehungen zwischen Kunst, Künstler und Betrachter. Als Theoretiker, Lehrer und Schriftsteller plant er allerdings jede seiner Instanziierung akribisch, was eigentlich der gewünschten Spontanität und Improvisation der Happenings entgegensteht.

Sein lebenslanges Bestreben, die Kunst auf neue Wege – weg von traditioneller Malerei und Bildhauerei – zu führen, hat tiefgreifende und dauerhafte Auswirkungen auf seine Zeitgenossen und ebnete den Weg für Performance Art, die Pop-Art, die Konzeptkunst, den Minimalismus und andere Kunststile der folgenden Jahrzehnte.

Mehr zum ‚Vater der Happenings‘ auf der Webseite des Künstlers: Allan Kaprow

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