Das Bild der schwarzen Linien und farbigen Rechtecke: Markenzeichen von De Stijl

Die Verwendung von schwarzen Linien und farbigen Rechtecken wird zum charakteristischen Merkmal der De Stijl-Bewegung. Piet Mondrian integriert dieses Prinzip erstmals 1918 in seinem Werk „Komposition mit Farbflächen und grauen Konturen I“, während Theo van Doesburg es 1919 in „Compositie in dissonanten“ aufgreift.

Kurze Einführung in die De Stijl Bewegung in englischer Sprache

Piet Mondrian plädiert für eine strenge Reduktion der Bildsprache. Er beschränkt sich auf horizontale und vertikale Linien, die Grundfarben Rot, Gelb und Blau sowie die Nichtfarben Schwarz als Gittermuster und Weiß als Bildgrund. Seine Entwicklung ist geprägt von verschiedenen Einflüssen. Ursprünglich vom Impressionismus kommend, findet er über den Kubismus und eine kontinuierliche Rasterung des Motivs zu einer rationalen und harmonischen Aufteilung der Leinwand. Der emotionale Suprematismus des russischen Künstlers Kasimir Malewitsch spielt ebenfalls eine wichtige Rolle in dieser Entwicklung.

Theo van Doesburg veröffentlicht 1916 und 1917 eine Reihe von Artikeln zur Nieuwe Beelding (Neue Gestaltung) in der Wochenzeitung „De Nieuwe Amsterdamer“. Laurens van Kuik – ein eher dem Futurismus nahesethender Künstler – kritisiert Theo van Doesburgs Position in derselben Zeitung und wirft ihm vor, keine moderne Malerei, sondern moderne Ornamentik zu vertreten.

Theo van Doesburg widerspricht dieser Kritik und argumentiert, dass die Unterscheidung zwischen ornamentaler und moderner Malerei auf einer begrenzten Einsicht beruhe. In der modernen Malerei verschmelzen dekorative und pittoreske Elemente. Der Unterschied zum Ornament liegt in der kompositorischen Weiterentwicklung des Abstrahierten, anstatt dessen Wiederholung, und in der Schaffung eines Gleichgewichts der Formen und Farben. Das Bild der schwarzen Linien und farbigen Rechtecke ist die Weiterentwicklung des Abstrahierten für ihn und die De Stijl-Bewegung.

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