Die fünf Ausstellungen der Neuen Tendenzen

Zum Schluss meiner kleinen Reihe von kroatischen, konkreten Künstlern, möchte ich nochmal zurück zum Anfang. Zu den Ausstellungen der „Neuen Tendenzen“ in Zagreb in den sechziger und frühen siebziger Jahren, die den Startschuss für die konkrete Kunst im ehemaligen Jugoslawien sind und die moderne Kunst in der ganzen Region nachhaltig beeinflusst haben.

Das ZKM in Karlsruhe hat 2008/2009 die fünf Ausstellungen der „Neuen Tendenzen“ in einer großen Ausstellung gewürdigt und viele der ehemals gezeigten Werke erneut der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Einführung in die damalige Aussstellung mit dem Titel „bit international (Nove) tendencije – Computer und visuelle Forschung Zagreb 1961-1973“ und jede Menge weiterer Informationen zu Künstlern, Werken und den fünf Ausstellungen finden sich auch heute noch auf den Webseiten des ZKM: bit international;

„bit intenational“ ist übrigens die Zeitschrift der Galerie für zeitgenössische Kunst in Zagreb, die damals federführend die Ausstellungen organisiert hat.

bit international – eine Ausstellung des ZKM Karlsruhe

Hier ein Auszug aus der Einführung in die Ausstellung: „Beginnend mit einer Ausstellung konkreter und konstruktiver Kunst, Nove tendencije, im Jahr 1961 in Zagreb, entwickelten sich die Neuen Tendenzen rasch zu einer dynamischen Bewegung, die sich der ‚visuellen Forschung‘ verschrieb. Sie löste Mitte der 1960er Jahre einen internationalen Op-Art-Boom aus – verstärkt durch die Teilnahme an der Ausstellung The Responsive Eye im New Yorker MoMA im Jahr 1965. Der Erfolg brachte die Neuen Tendenzen ihren Zielen jedoch nicht näher: der Durchsetzung einer ‚Kunst als Forschung‘ und der Etablierung neuer Distributionsformen jenseits des Kunstmarktes, die jedermann Zugang zu Kunst ermöglichen sollte. Die Organisatoren der Neuen Tendenzen entschieden sich, ihre Strategie zu aktualisieren und initiierten im Sommer 1968 im Rahmen der vierten Ausstellung, Tendencije 4, das Programm ‚Computer und visuelle Forschung‘. Bis 1973 widmete die Trägerinstitution der Neuen Tendenzen, die damalige Galerie für zeitgenössische Kunst Zagreb, heute das Museum für zeitgenössische Kunst, der künstlerischen Forschung mit dem Computer dann eine Reihe internationaler Ausstellungen und Symposien. In der Hoch-Zeit des Kalten Krieges präsentierten KünstlerInnen und WissenschafterInnen aus der ganzen Welt ihre Werke in Zagreb. Die Neuen Tendenzen etablierten damit eine einzigartige Plattform für den Austausch von Ideen und Kenntnissen aus den Bereichen Kunst, Natur- und Ingenieurwissenschaften.“

Quelle dieser Einführung und alle weiteren Informationen zur damaligen Ausstellung: http://www02.zkm.de/bit/

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