Marina Abramović – ein Weltstar der Performance

Die serbische Künstlerin Marina Abramović ist wahrscheinlich die bekannteste Performancekünstlerin unserer Zeit und wird weltweit in Museen, Opernhäuser und Theatern gefeiert – für eine Kunst, die scheinbar alles Althergebrachte überwindet und mit ganzem Körpereinsatz neue Formen der Kommunikation mit dem Betrachter untersucht.

In Serbien geboren, studiert Marina Abramović ab 1965 in ihrer Heimatstadt Belgrad Kunst an der staatlichen Hochschule. Anfang der siebziger Jahre löst sie sich von der Malerei und erste Performances entstehen mit extremem körperlichen Einsatz – „… eine Qual sowohl für sie als auch für die Zuschauer. Mit 26 Jahren stach sie sich bei einer ihrer ersten Arbeiten zwischen die Finger der linken Hand. Dass sie sich dabei verletzten würde, kalkulierte sie mit ein, mit jedem Stich in den Finger wechselte sie das Messer…“ Nach dieser Messerperformance folgen viele weitere verstörende, qualvolle Performances, so kämmt sie sich 1975 bei ihrer Performance ‚Art must be beautiful‘ mit einer Metallbürste solange gewaltsam die Haare, bis sie blutet. Ihre Erklärung dazu: „Während ich dies mache, wiederhole ich solange ‚Art must be beautiful‘, ‚Artist must be beautiful‘, bis ich mein Haar und Gesicht zerstört habe.“

„Ein Jahr zuvor bestand ihre Performance „Rhythym 5“ aus einem brennenden, kommunistischen Stern, in dessen Mitte sie sich legt, nachdem sie ihre Haare und Nägel geschnitten und verbrannt hatte… Die direkte Konfrontation mit dem Publikum hatte sie bereits 1974 mit „Rhythm 0“ zur Legende gemacht. In einer Galerie legte sie 72 Gegenstände aus, darunter eine Säge, Nägel, Alkohol, Streichhölzer, Lippenstift und sogar eine geladene Pistole. Mit einem Schild forderte die damals 27-Jährige das Publikum auf, sechs Stunden lang mit ihr zu machen, was es wollte. Eine intensive Performance, bei der manche Besucher die junge Frau verletzten, sie beschmierten und die Kleidung zerschnitten, andere hingegen versuchten sie zu beschützen.

Marina Abramović und Ulay (Uwe Laysiepen) 1978
Marina Abramović and the CODA Museum, Abramovic UlayCC BY 3.0

1975 lernte sie den deutschen Künstler Ulay kennen. In ihrer zwölfjährigen Beziehung loteten sie gemeinsam die Grenzen ihrer Körper aus, …. Die ersten Performances bestanden aus Auf- und Abprallen ihrer nackten Körper, erzählten eindrucksvoll von Verlangen und Abgrenzung. Viele Jahre lebten sie wie Nomaden, reisten zu den Aborigines und Tibetern. Die beiden exzentrischen Künstler trennten sich schließlich. Ihre ursprüngliche Performance, bei der sie 2500 Kilometer auf der Chinesischen Mauer aufeinander zulaufen wollten, um dann zu heiraten, wurde schließlich nach der langen Vorbereitungszeit zur Trennungsperformance.“

Quelle dieser Zitate ist eine Biografie der Künstlerin anlässlich ihres 70. Geburtstages, erschienen bei der Deutschen Welle. „Mutter der Performance: Marina Abramovic ist 70“, DW-Online, unter: https://www.dw.com/de/mutter-der-performance-marina-abramovic, aufgerufen am 11.05.2021. Und dann sei noch auf einen weiteren, lesenswerten Artikel bei dw-online zur Künstlerin verwiesen: Marina Abramović: Kunst ohne Konzept

Zur Webseite der Künstlerin: Marina Abramović

3 Gedanken zu “Marina Abramović – ein Weltstar der Performance

  1. sehr extrem… wenn es sich nicht um renommierte Künstler handeln würde, würde ich fragen: muss das sein? Wo liegt der Unterschied zum normalen Borderliner? In der besseren Performance?

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