Ron Cooper: Fallen, Barren und Mezcal

Ron Cooper ist ein weiterer Künstler der kalifornischen Licht- und Raumkunstbewegung, der seit langem ein Vorreiter in der Entwicklung von Techniken und Materialien ist, die darauf abzielen, die Lichtwahrnehmung des Betrachtenden einzufangen, zu manipulieren und zu verändern.

Ron Cooper wächst in Kalifornien auf und studiert in Los Angeles zusammen mit Mary Corse und Doug Wheeler – beides ebenfalls wichtige Vertreter der Licht- und Raumkunstbewegung. Seine Karriere beginnt er Ende der sechziger Jahre in Los Angeles. Seine Arbeit ist stark von der Modernität und Massenkultur seiner Umgebung beeinflusst und orientiert sich an der südkalifornischen Licht- und Raumkunstbewegung und der sogenannten „Finish Fetish“-Bewegungen der sechziger Jahre. Ron Coopers frühe Arbeiten konzentrieren sich auf zwei Formen: seine quadratischen, flachen Konstruktionen aus gegossenem Harz, die er Light Trap-Werke (Lichtfallen) nennt, und rechteckige „Vertical Bars“ (Vertikale Barren) aus Plexiglas, auf die glatte, durchscheinende, mit Glimmer beladene Pigmente aufgetragen werden.

Seine Light Trap-Werke (Lichtfallen) der siebziger Jahre bestehen aus vielen Schichten Polyesterharz und Glasfaser, die auf eine gewachste Glasform aufgesprüht und später wieder gelöst werden. Das in diese Konstruktionen einströmende Licht wird durch die Brechung zwischen den Schichten verstärkt und verwandelt das eingefangene Licht sowohl in ein Medium als auch in eine Leinwand. Dieser besondere Entstehungsprozess der Werke kommt nach den Worten des Künstlers „der Luftmalerei am nächsten“.

Ron Cooper, Light Trap 8210, 1982, Quelle: WikiArt, (c) FairUse

Ron Cooper arbeitet darüber hinaus auch mit farbigen Leuchtstofflampen, Neon und Glas, erforscht Licht, Reflexion, Transparenz und Farbe und schafft Umgebungsinstallationen, die sich auch mit dem Thema der Wahrnehmung und Erfahrung über das Material befassen. In den frühen achtziger Jahren zieht Ron Cooper nach Taos, New Mexico, richtet dort ein Studio ein und setzte seine Arbeit fort.

Etwa 40 Jahre später wiederholt Cooper seine frühen „Vertical Bars“-Formen in einer Reihe von Plexiglas-Barren, die sich die verbesserten Brechungseigenschaften zeitgenössischer Oberflächenpigmente zunutze machen. Ron Coopers mehrschichtige Technik, bei der etwa 30 Lackschichten auf die Vorderseite der Barren aufgetragen werden, führt zu Wahrnehmungsverschiebungen, wenn sich der Betrachtende um das Werk bewegt; Farben erscheinen, vermischen sich und verschwinden, wobei die Übergänge nicht erkennbar sind.

Neben der Kunst macht sich Ron Cooper einen Namen in der Spirituosenwelt: mit seiner eigenen, hochgelobten und erfolgreichen Marke Del Maguey fördert er die Produktion und den Verkauf von handwerklich hergestelltem Mezcal.

Jede Menge Fotos seiner Werke auf den Webseiten der Peter Blake Gallery: Ron Cooper und hier noch eine Video einer Austellung seiner Vertical Bars:

Ron Cooper : SEARCHING FOR RED…AND THE BLUES

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