Vanessa Henn und die Treppenhandläufe

Vanessa Henn ist keine Künstlerin, deren dreidimensionale Werke unbedingt nur der Konkreten Kunst zuzurechnen wären. Die Stuttgarter Künstlerin hat mich aber mit ihren Installationen und Positionen immer wieder begeistert und so soll sie hier kurz vorgestellt werden.

Vanessa Henn, Zwei und Eins, 2015, Rathausvorplatz Rechberghausen, (c) gemeinfrei

Die Künstlerin formt mit Alltagsgegenständen meist dreidimensionale, künstlerische Motive und erzeugt damit eine spannende Verbindung zwischen Architektur und Mensch. Installationen mit Alltagsgegenständen wie Treppenhandläufen und Wegweiser stehen dabei seit vielen Jahren im Mittelpunkt des Schaffens von Vanessa Henn.

Die gebürtige Stuttgarterin hat an der dortigen Kunstakademie studiert und lebt und arbeitet heute in Berlin. Ihre Treppenhandläufe aus den unterschiedlichsten Materialine ziehen sich Wände entlang, ragen in Räume hinein, zeichnen Spiralen, markieren Linien oder Schwünge und beziehen oft den Betrachter ins Kunstwerk mit ein. Immer aber enthebt Vanessa Henn “ … den Alltagsgegenstand jeglicher Bestimmung, verleiht ihm vielmehr einen gewissen Zauber, mitunter auch eine absurde Komik. Vorgefundene Materialien wie alte Holzhandläufe und Geländerteile aus Berliner Abbruchhäusern haben Vanessa Henns Vokabular in den letzten Jahren erweitert. Überzeugend auch hier ihr sicherer Blick, der das Ursprüngliche scheinbar unkompliziert durch Schneiden und Zusammenfügen in einen neuen Kontext stellt.“

Einladung zur Ausstellung „ein Stück dazwischen“ im Hospitalhof Stuttgart 2017

„An der Grenzlinie zwischen Architektur, Plastik und Bild finden sich in ihrem bisherigen Werk daher nicht nur Handläufe, sondern auch Brücken, Treppen und Wegweiser, denen allerdings eines gemeinsam ist: Sie suggerieren über ihre materielle Herkunft zwar Brauchbarkeit, sind als Wegschilder jedoch ohne Information oder führen als Treppen und Geländer in unbequemes Terrain, wenn sie entweder direkt in den Boden laufen oder dem Verlauf einer Treppe sich widersetzen. Als Kunstwerke sind sie daher weniger Helfer in der Bewältigung des architektonischen Alltags als vielmehr Wegbegleiter in das Unbekannte und Imaginäre.“

Quelle der Zitate: Einladung zur Ausstellung „ein Stück dazwischen“ im Hospitalhof Stuttgart 2017 und Vanessa Henn, Museum Ritter, Sammlung Marli-Hoppe Ritter, online unter : https://www.museum-ritter.de/de/inhalt/sammlung/werke-der-sammlung-auswahl/kuenstler-g-l/vanessa-henn.html, aufgerufen am 02.11.22.

Jede Menge weitere Informationen und Fotos der Werke der Künstlerin in ihrem Webauftritt: Vanessa Henn. Mehr Informationen zur Ausstellung im Hospitalhof in Stuttgart 2017: „ein Stück dazwischen“

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