Georgia O’Keeffe – eine Ikone der amerikanischen Kultur

Georgia O’Keeffe ist eine Ikone der amerikanischen Kultur. Sie ist eine der ersten Malerinnen, die von Kritikern und der Öffentlichkeit weltweit anerkannt wird und die gemeinsam mit ihrem Ehemann Alfred Stieglitz, dem Begründer der modernen Fotografie und einflussreicher Kunsthändler, die Kunstwelt Nordamerikas bis zum heutigen Tag nachhaltig beeinflusst. Ihr eigenes Werk, welches dem sogenannten Präzisionismus – einer der ‚Stile‘ des Amerikanischen Realismus – zugerechnet wird, gilt als eines der eigenständigsten und innovativsten in der amerikanischen Kunstgeschichte.

Nach ihrem Kunststudium in Chicago arbeitet Georgia O’Keeffe zunächst als Werbekünstlerin, Lehrerin und als Leiterin der Kunstabteilung an der West Texas University. Zu dieser Zeit lernte sie die Landschaft kennen, die in ihrer Arbeit zukünftig eine zentrale Rolle einnehmen wird: den Palo Duro Canyon im Norden des Bundesstaates Texas.

Georgia O’Keeffe malt neben ihrer Berufstätigkeit und Alfred Stieglitz wird auf ihre Kohlezeichnungen und Aquarelle aufmerksam. Er ist beeindruckt von der Aufrichtigkeit ihrer Arbeit und organisiert 1917 die erste Einzelausstellung. Die beiden beginnen eine Affäre an deren Ende sich Alfred Stieglitz von seiner ersten Frau scheiden lässt und Georgia O’Keeffe heiratet. Durch die Heirat wird Georgia O’Keeffe Teil eines inneren Kreises amerikanischer Maler der Moderne, die häufig in Alfred Stieglitz‘ Galerie in New York ausgestellt sind.

Nach einer Reihe von Blumenbildern, die schon fast der späteren Pop-Art zugeordnet werden könnten und Georgia O’Keeffe zum Durchbruch verhelfen, wendet sie sich dem Realismus zu und malt Ende der zwanziger Jahre eine Serie mit Motiven aus New York, in der architektonischer Strukturen der Gebäude und der Stadt äußerst realistisch und präzise wiedergegeben werden. Während ihre Popularität laufend zunimmt, reist Georgia O’Keeffe, auf der Suche nach Einsamkeit, 1929 erstmals nach New Mexico und beginnt eine inspirierende Liebesbeziehung mit der schroffen Landschaft des Staates. 20 Jahre lang arbeitete sie von nun an einen Teil jedes Jahres in New Mexico und interessiert sich neben der Landschaft zunehmend für die Formen von Tierschädeln. Sie entwickelt ein fast schon obsessives Interesse an Felsformationen in der Nähe ihres Hauses in New Mexico und verbringt Stunden damit, in Sonne und Wind zu malen.

In den 40er Jahren ist Georgia O’Keeffe mit zwei Retrospektiven am Art Institute of Chicago und im Museum of Modern Art in New York zu sehen und ist damit die erste Frau, die dort jemals mit einer Retrospektive gewürdigt wird.

Drei Jahre nach dem Tod ihres Ehemannes zieht Georgia O’Keeffe 1949 endgültig nach New Mexico und befasst sich in ihren Werken weiterhin mit den Landschaften des Staates, aber auch architektonischen Formen und zunehmend auch mit Themen, die die Vergänglichkeit des Lebens symbolisieren. Sie arbeitet bis wenige Monate vor ihrem Tod mit unterschiedlichen Techniken an den ihr lieb gewonnenen Themen. Georgia O’Keefe stirbt 1986 mit 98 Jahren.

8 Gedanken zu “Georgia O’Keeffe – eine Ikone der amerikanischen Kultur

  1. Freue mich sehr über diesen Beitrag heute, aber auch
    all Deine anderen vorhergehenden! Solch interessante
    Informationen aus der Welt der Kunst sind für mich
    sehr bereichernd! Vielen Dank dafür und eine gute Woche
    wünscht sigrid aus fischerhude

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  2. Das schöne Zusammentreffen – bei Dir die sachlichen Informationen – bei mir die Liebhaberei. Bei Schirmer/Mosel ist ein Bildband von John Loengard „Georgia O’Keefe auf Ghost Ranch“ erschienen mit wunderschönen Aufnahmen von ihr – sie war eine ausgesprochene Altersschönheit.
    Schön, dass Du Stieglitz und sie hintereinander vorgestellt hast.
    Montagsgruß vom schon wieder schneelosem Dach, Karin

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  3. Pingback: Georgia O’Keeffe in Madrid | Arte Concreta

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