„Straßenlaterne“ – das erste futuristische Bild

Giacomo Balla, Futurist, Lehrer von Umberto Boccioni und Gino Sevierini und Vorbild für eine ganze Reihe weiterer futuristischer Künstler, malt das erste futuristische Bild: Sein Gemälde „Straßenlaterne“ vom 1909 wird gemeinhin als dieses erste futuristische Bild bezeichnet.

Dies ist umso erstaunlicher, als sich Giacomo Balla zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht den Futuristen angeschlossen hat – ja das Bild sogar vor der Veröffentlichung des futuristischen Manifests entstanden ist!

File:Street Light Giacomo Balla 1909.jpg
Giacomo Balla, Straßenlaterne, 1909
Quelle: Wikimedia, (c) FairUse

Giacomo „Ballas früher Malstil ist inspiriert vom französischen Maler Georg Seurat und seinem Pointillismus und ebenso von den italienischen Divisionisten. Mit kurzen und unregelmäßigen Pinselstrichen und einer unruhigen Lichtführung, malt er überwiegend Landschaftsbilder und Portraits.

1890 fährt Giacomo Balla für knapp zwei Jahre nach Paris. In Paris gewinnt er neue Perspektiven zur Wahl der Lichtverhältnisse in seinen Bildern, die seine Kunst stark und nachhaltig beeinflussen. … Das Phänomen „Licht“ ist das künstlerische Thema für Giacomo Balla. Er ist beeindruckt vom künstlichen Licht der Boulevards in Paris und dessen Einfluss auf die Wirkung von Räumlichkeit und Geschwindigkeit.

1909 malt Balla das Gemälde „Straßenlaterne“. Im gleichen Jahr erscheint in einer Pariser Zeitschrift das Futuristische Manifest, geschrieben von Marinetti. Giocomo Balla teilt die Ideen dieser neue Strömung und schießt sich 1910 der Bewegung an. Zusammen mit den Malern Boccioni, Severini, Russolo und Carra unterzeichnet er das Technische Manifest der Futuristischen Malerei. Dennoch wird es noch einige Zeit dauern, bevor er sich aktiv an den Aktivitäten der Gruppe beteiligt.

Mit der Zeit identifiziert sich Balla immer mehr mit den Ideen des Futurismus und gestaltet darauf aufbauend sein Leben. Sein künstlerisches Werk beschränkt sich nicht einzig auf die Leinwand. Seine futuristischen Ideen setzt er in der Gestaltung von Kostümen, Skulpturen, Bühnenbildern und in Filmen um, ergänzt durch zahlreiche eigene Manifeste. Seine beiden Töchtern gibt er die futuristisch inspirierten Vornamen:’Propeller‘ und ‚Licht‘ „

Quelle dieses Auszugs einer wirklich lesenswerten Einführung in das Leben und Werk von Giacomo Balla: Giacomo Balla, Moderne Kunst … verstehen!, online unter: https://www.kunst-zeiten.de/Giacomo_Balla , aufgerufen am 01.11.2019

Einige der Werke des Künstlers finden sich unter: Giacomo Balla

2 Gedanken zu “„Straßenlaterne“ – das erste futuristische Bild

  1. Elica und Luce im Italienischen klingt natürlich anders als Propeller und Licht,bei einem deutschen Vater hätten die Töchter ihn irgendwann gesteinigt🤗 beim Betrachten der Laterne , dem Farbengeflimmer kam mir ein Pfau in den Sinn. Der Link zur Bildergalerie war sehr aufschlussreich, auf mich wirken seine Werke eher kraftvoll aber nicht so gewalttätig wie oft bei seinen Künstlerkollegen.
    Einen Morgengruss ins Adventswochenende, Karin

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    • Hallo Karin, mir ging es ganz ähnlich, als ich die Bilder vor einigen Tagen angeschaut habe, um über den Futurismus zu schreiben. Das Bild ist noch eher dem Impressionismus und Pointilismus verbunden und hat noch nicht diese „Härte“ der späteren Futuristen. Auch Dir ein schönes Adventswochenende. Gruß Lars

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